Auf dem Rundgang durch das Naturkundemuseum im Ottoneum kommt man dem menschlichen Naturverständnis auf die Schliche und sieht einige stadtbekannte Exponate wie den sogenannten „Goethe-Elefanten“. Dieser lebte tatsächlich zur Goethezeit in der Menagerie des Landgrafen in der Karlsaue und starb durch einen unglücklichen Sturz; schließlich erforschte der Dichter seinen Schädel. Das Ottoneum selbst ist noch älter, war Anfang des 17. Jahrhunderts das erste dauerhafte Theatergebäude Deutschlands. Heute dient es mit seinem Museum auch als Plattform für Diskussionen über den Schutz und Erhalt der Umwelt.

Das südkoreanische Forschungsprojekt ikkibawiKrrr hat sich diesen Ort ausgesucht, da es sich den vielfältigen Verbindungen zwischen Pflanzen und Menschen, Zivilisation und Naturphänomenen, Kolonialismus und Ökologie widmet. „ikkibawi“ bezeichnet auf Koreanisch einen mit Moos bewachsenen Stein, „krrr“ ist ein lautmalerisches Wort. Das Kollektiv arbeitet bei seiner Installation mit Seetang, der insbesondere während der Kriegszeit vielfältig eingesetzt wurde, etwa zu Nahrungszwecken, aber auch zur Herstellung von Waffen. INLANDs Arbeit zu Kunst, Territorialität und gesellschaftlichem Wandel ist auch im Ottoneum zu sehen, wo das Kollektiv gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Team des Naturkundemuseums in dessen Garten Lebensräume für Insekten, Pflanzen, Amphibien und andere Wesen schafft.

Text: offizielle Seite der documenta fifteen (https://documenta-fifteen.de/ausstellungsorte/)

Fotos: Hans Jürgen Groß