Das Hotel Hessenland wurde 1951 von Paul Bode, dem Bruder des documenta-Gründers Arnold Bode, für das innerstädtische Ruinengrundstück neben dem Hugenottenhaus entworfen. Hinter der schmucklos-grauen Fassade verbirgt sich ein denkmalgeschütztes Beispiel für die 1950er-Jahre-Architektur mit eleganter Lobby samt geschwungener Treppe und einem Ballsaal, der zu seinen Hochzeiten rund 800 Menschen Platz bot.

Der Saal wird schon seit den 1990er Jahren nicht mehr genutzt, das Hotel (samt einem original eingerichteten 50er-Jahre-Zimmer) stand rund ein Jahr leer, bis die documenta fifteen es zu neuem Leben erweckte: als Gästehaus für die Künstler*innen, der Ballsaal als Ausstellungsort für MADEYOULOOK – eine interdisziplinäre Kooperation aus Johannesburg in Südafrika. Sie wollen mit ihren Arbeiten neue Perspektiven auf die Dekolonialisierung von Land ermöglichen und zeigen eine rund 100 Quadratmeter große Bodeninstallation, die auf Texten und Bildern basiert, sowie eine Soundinstallation.

Text: offizielle Seite der documenta fifteen (https://documenta-fifteen.de/ausstellungsorte/)

Fotos: Hans Jürgen Groß