Der im Jahr 1913 zur Tausendjahrfeier der Stadt eingeweihte historisierende Bau hat den Zweiten Weltkrieg im Gegensatz zur nahen Innenstadt fast unbeschadet überstanden. In der Nachkriegszeit beherbergte das Museum die berühmte Sammlung flämischer und holländischer Alter Meister, bevor es nach umfassenden Umbau- und Renovierungsarbeiten im November 2016 wiedereröffnete. Seitdem befasst es sich mit der hessischen Geschichte. Von der Vor- und Frühgeschichte über Exponate der Landgrafen bis hin zur Alltagskultur der Gegenwart wird die Entwicklung der Region überreich dargestellt.
Im ersten Stock zeigt die in Berlin lebende Künstlerin Pınar Öğrenci einen Film und eine Installation aus handgenähten Papiertüchern, die von Frauen hergestellt wurden, die unter dem bewaffneten Konflikt in der türkischen Provinz Van zu leiden hatten. Die Künstlerin, die 2015 ihre Heimat verlassen musste, beschäftigt sich mit Unterdrückung und Ausgrenzung in Müküs in Van – dem Heimatdorf ihres Vaters. Im darüber gelegenen Wappensaal zeigt das Kollektiv

TextFAFSWAG Installationen, Screenings und eine digitale Skulptur. Die Besucher*innen sind außerdem zu einem Videospiel eingeladen, das sich dem queeren, nicht-weißen Körper und den ausdrucksstarken und körperbetonten Tanzbewegungen des Voguing widmet.: offizielle Seite der documenta fifteen (https://documenta-fifteen.de/ausstellungsorte/)

Fotos: Hans Jürgen Groß