"Kassel hatte tatsächlich einmal einen Hafen, der für den Güterverkehr genutzt wurde. Während des Zweiten Weltkriegs und danach erlebte er noch einmal eine Blütezeit. Seit 1977 ist der Hafen Heimat des örtlichen Yachtclubs. Das macht viele der alten Industriegebäude überflüssig. Leer steht etwa der 1907 errichtete mehrstöckige Komplex an der Hafenstraße 76.

Das Berliner Kollektiv Fehras Publishing Practices arbeitet hier an seinem fiktiven Fotoroman Borrowed Faces. Es geht um drei Frauen, die in der Ära des Kalten Krieges Archive besuchen. Eine Installation zeigt diese Archive, als wären sie heute real. Von Marwa Arsanios aus Beirut sind eine Installation und ein im Libanon gedrehter Film über Gemeingüter, Landrechte und Landnutzung zu sehen. Die Möglichkeiten, Immobilien in Gemeingüter umzuwandeln, die Fragen nach Landbesitz und Eigentum sind ein wesentlicher Teil ihrer künstlerischen Arbeit. Hier präsentiert auch der Grafiker Nino Bulling Siebdrucke aus einer Publikation, die den Klimawandel aus einer gender-fluiden Perspektive beleuchtet, sowie handgemalte Zeichnungen auf Seide. Darüber hinaus aktiviert das Kollektiv *foundationClass*collective das Erdgeschoss als Gemeinschaftsraum.
Lehrende und Lernende kommen im Netzwerk von CAMP notes on education zusammen. Sie arbeiten an neuen Wegen der Vermittlung in den Bereichen Kunst, Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung. Der CAMP work space im Hof ist die Basis für die Arts Educators in Residence. Hier entwickeln die Stipendiat*innen neue Ideen und Arbeitsmethoden für die Praxis."

Text: offizielle Seite der documenta fifteen (https://documenta-fifteen.de/ausstellungsorte/)

Fotos: Hans Jürgen Groß