Bonawe Furnace
Heute ist der letzte Tag in Schottland. Für den ganzen Tag ist teils starker Dauerregen angekündigt und ich muss für die nächste Woche noch einiges packen und vorbereiten.

Weil es den Tag über doch trocken war, besichtige ich am Abend den historischen Hochofen von Bonawe. Kaum angekommen, fängt der angekündigte Regen an.

Hier wurde ab 1753 Roheisen hergestellt. Dazu wurde Eisenerz aus Nordwestengland importiert und Holzkohle aus den umgebenden Buchen- und Eichenwäldern verwendet. Das fertige Roheisen ging überwiegend zurück nach England.

Um den Hochofen anzufachen wurden Blasebälge durch ein Wasserrad angetrieben, dazu wurde ein etwa zwei Kilometer langer Wassergraben angelegt.

Pro Tonne Roheisen wurden je zwei Tonnen Erz und Holzkohle sowie 100kg Kalkstein benötigt. Die Jahresproduktion lag um 700 Tonnen Roheisen.
Die Holzkohle wurde in zwei riesigen Lagergebäuden gelagert, für das Eisenerz gab es einen kleineren Lagerschuppen.

Zu ihrer Entstehung war die Anlage eigentlich schon veraltet, weil man ab 1750 dazu überging, aus Steinkohle hergestellten Hochofenkoks zu verwenden um die sehr arbeitsintensive Verwendung von Holzkohle zu vermeiden.
Von den rund 600 Arbeitern waren die meisten damit beschäftigt, die Versorgung mit Holzkohle sicherzustellen. Der Hochofen selber wurde mit nur 7 Mann betrieben.
Trotzdem blieb die Anlage bis 1876 in Betrieb.