Blackpool Tag 1
Die Stadt an der Westküste war einmal der englische Bade- und Vergnügungsort schlechthin. Drei Piers mit Fahrgeschäften, ein Vergnügungspark mit mehreren historischen Holzachterbahnen, ein Nachbau des Eiffelturms und eine schier endlose Amüsiermeile mit Straßenbahn. Alles da, alles in die Jahre gekommen.

Wie viele andere Küstenorte hat es auch Blackpool schwer mit der Konkurrenz durch billige Urlaubsreisen per Flugzeug. Warum im eigenen Land Urlaub machen, wenn man günstiger z.B. nach Benidorm kommt.
Selbst in der ersten Reihe direkt am Strand herrscht eine Menge Leerstand.

Mittlerweile ist der Ort sozialer Brennpunkt und hat die niedrigste Lebenserwartung in ganz England.

Mein Hotel liegt etwas außerhalb, für die Dauer meines Aufenthalts habe ich mir ein Ticket für die Tram besorgt.
Als erstes geht es Richtung Tower.
Der Turm selber ist diese Woche leider nicht zugänglich, die Seile für die Aufzüge werden ausgetauscht.

Aber ich will auch erstmal ins Dungeon (Verlies), eine Art Gruselkabinett. Hier werden verschiedene Szenen aus der Geschichte der Gegend dargestellt und dabei alle Sinne angesprochen.
Jeder Raum hat seinen eigenen Geruch. Wenn der Henker sein Schwert schwingt und jemanden aus dem Publikum enthauptet, spritzt es feucht, die verschwundenen Blutegel des Pestdoktors fühlt man plötzlich unter sich in der Bank, nach ein paar dunklen Sekunden steht einem plötzlich eine Hexe direkt gegenüber und starrt einem ins Gesicht, ein Geisterwald (Spiegelkabinett) im dunkeln mit Nebel. Alles mit einem Haufen Schauspielern perfekt inszeniert, ziemlich dunkel, ziemlich laut, in Summe ein riesen Spaß.

Im Nachhinein Schade, dass ich die Dungeons in Edinburgh nicht besucht habe, die Geschichte von Burke & Hare hätte mit Sicherheit noch mehr Spaß gemacht als der Besuch heute.