Claymills Pumping Station

Die Claymills Pumping Station ist ein Abwasserpumpwerk bei Burton-upon-Trent.
Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Burton-upon-Trent ein massives Abwasserproblem, weil die über 30 Brauereien der Gegend ihre Abfälle in den Flüssen entsorgten und es zum Himmel stank.

1866 baute man eine zentrale Kanalisation für die Brauereien, die nch 4km in Absetzbecken in Claymills endete. Die flüssigen Überreste wurden von hier aus weiter im Fluss Trent entsorgt. Am Gestank änderte sich dadurch nicht viel.

Bis 1884 baute man dann ein Pumpwerk, das die Abwässer über 3,5km zu Rieselfeldern pumpte.
Beim Bau stellte man fest, dass die bestellten Maschinen größer waren als erwartet. So musste für die Antriesstangen der Pumpen Platz im Mauerwerk geschaffen werden, jeweils ein Lager für die Schwungräder musste ins Mauerwerk der Gebäude eingelassen werden. Um die Lager zu schmieren baute man Wartungsklappen in die Außenwände, die nur per Leiter erreichbar waren.
Um den Gestank zu verringern fügte man Kalk hinzu, der dazu führte, dass die Leitungen zu den Rieselfeldern regelmäßig gereinigt werden mussten.
Das Pumpwerk war bis 1969 in Betrieb.

Das Pumpwerk besteht aus einem Kesselhaus mit 5 Kesseln und zwei Maschinenhäusern mit jeweils zwei Pumpen mit Balancierdampfmaschinen. Die Dampfmaschinen sind Verbundmaschinen, haben also jeweils einen Hochdruck- und einen Niederdruckzylinder.
Die 8 Meter großen und 24 Tonnen schweren Schwungräder sind nur dazu da, die Maschinenbewegungen abzudämpfen.

Die Maschinen erstrecken sich über fünf Etagen mit oberen und unteren Ventilblöcken in zwei Etagen und Nockenwellen im Keller.

Dazu braucht es eine Menge kleinerer Dampfmaschinen, zum Fördern von Speise- und Kühlwasser, um die Kohle automatisch in die Kessel zu befördern, Strom für die Beleuchtung zu produzieren und so weiter. In Summe sind es über 30 Dampfmaschinen, die man alle wieder betriebsbereit gemacht hat.

Dazu gibt es eine gut ausgestattete Maschinenwerkstatt.

Im Keller eines der beiden Maschinenhäuser findet sich auch ein Bad, was den Arbeitern und deren Familien zur Verfügung stand. Das Badewasser wurde mit Dampf geheizt.

An 7 Wochenenden im Jahr wird hier angeheizt. Betrieben wird alles von einem Verein, die Besichtigung ist an zwei Tagen in der Woche möglich und kostenlos, wobei man sich natürlich über Spenden freut.
Ich hatte eine fast zweistündige Führung - besser als jeder Museumbesuch zu festem Eintrittsgeld.