SS Great Britain
Das Schiff wurde von Isambard Kingdom Brunel konstruiert und hier 1843 gebaut. Dazu zeichnete Brunel auch die Pläne für das für den Bau des Schiffs nötige Trockendock, in dem die SS Great Britain heute zu besichtigen ist.
Brunel ist ein Name, der einem im ganzen Königreich immer wieder begegnet. Eisenbahnstrecken, Brücken, die Untertunnelung der Themse in London (die erste Untertunnelung eines schiffbaren Flusses), Schiffe - wenn es anspruchsvoll wurde, fragte man damals Brunel.
Mit SS Great Western (1838, 76m), Great Britain (1843, 98m) und Great Eastern (1858, 211m) baute Brunel drei Schiffe, die jeweils die größten ihrer Zeit waren. Die Great Eastern hielt diesen Rekord ganze 44 Jahre.
Erstaunlich, wie viele Bauprojekte und Rekorde Brunel geschafft hat - dabei wurde er nur 53 Jahre alt.

Die Great Britain war zu ihrer Zeit ein technischer Meilenstein.
Sie war das erste Schiff mit eisernem Rumpf, das mit Schraubenantrieb den Atlantik überquerte. Auch die wasserdichten Schotten und der Rumpf mit doppeltem Boden waren damals etwas neues. Dazu war sie mit 98 Metern Länge das Größte Schiff der Welt.
Die Dampfmaschine war eine Vierzylindermaschine in V-Form mit obenliegender Kurbelwelle. Um den Wirkungsgrad der Maschine zu verbessern gab es einen Abdampfkondensator, so konnte die Maschine das Druckgefälle zwischen Kesseldruck und annäherndem Vakuum nutzen. Die Kurbelwelle war damals das weltgrößte in Schmiedeeisen hergestellte Teil.
Von der Kurbelwelle ging es per Kettenantrieb auf die tief im Rumpf liegende Schraubenwelle.

Um Kohle zu sparen war die SS Great Britain auch mit sechs Masten ausgestattet und so ein vollwertiges Segelschiff.
1857 baute man das Schiff so um, dass die Schiffsschraube bei Fahrt unter Segeln von der Welle getrennt und angehoben werden konnte um den Strömungswiderstand zu verringern.

Das Schiff war aber nie wirklich erfolgreich. Die Reederei ging 1846 bankrott, nachdem das Schiff an der Irischen Nordküste auf Grund gelaufen war. 1852 wurde sie als Schrott verkauft und umfangreich umgebaut, um Emigranten nach Australien zu bringen. 1881 wurde die Dampfmaschine ausgebaut und das Schiff zum reinen Segler und transportierte Kohle. Ab 1884 lag sie bei den Falklandinseln als Lager- und Quarantäneschiff, wo sie 1937 versenkt wurde.
1970 wurde das schwer beschädigte Wrack unter Wasser notdürftig geflickt, gehoben und auf einem Schwimmdock nach Bristol transportiert. Das letzte Stück den Fluss Avon hinauf ins Trockendock musste das Schiff aus eigener Kraft schwimmen, dazu waren monatelange Reparaturen nötig.