Llanfair­pwllgwyngyll­gogery­chwyrn­drobwll­llan­tysilio­gogo­goch
Nein, meine Tastatur ist nicht kaputt.

Der Ort mit dem längsten Namen Europas hat eine Menge zu bieten. 58 Buchstaben um genau zu sein. Sonst gibt es außer einem reichlich großen Touri-Laden nicht viel.
Der Bahnsteig am kleinen Bahnhof ist gerade mal lang genug für einen einzelnen Wagen. Der Zug, den ich beobachte, passt nur halb in den Bahnhof.
Erwähnenswert sind sonst höchstens noch die Partnergemeinden von Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch: Ie und Y (Niederlande, Frankreich)
Der Ortsname ist auch eher eine Schöpfung der Neuzeit. Man hat die Namen dreier Orte kombiniert um mit dem längsten Namen Touristen anzulocken. Funktioniert tatsächlich.

Der Tag hat mit reichlichem Dauerregen begonnen, aber je später es wird, desto sonniger wird es. Mehr als 16 Grad sind aber nicht drin.

Weiter geht es nach Holyhead zum Maritime Museum, einem kleinen Museum in einem ehemaligen Seenotrettungsbootschuppen.

Das Modell der Stena HSS 1500 Fähre weckt Erinnerungen an eine Tagestour nach Belfast.
Von den Schiffen existiert heute nur noch ein einziges als schwimmendes Bürogebäude in Istanbul. Die Gasturbinen waren durstig und machten die Schiffe im Vergleich zu mit Schweröl betriebenen Schiffsdieseln einer konventionellen Fähre unwirtschaftlich. Auch der Versuch, langsamer zu fahren half nicht. Zwischen 2009 und 2014 wurden alle HSS 1500 Schiffe durch konventionelle Fähren ersetzt.

Auf dem Rückweg halte ich mich dann eher an Nebenstraßen. Heute sind die Single Track Roads aber nicht so freundlich. So viel Gegenverkehr und Rückwärts fahren hatte ich in Schottland nicht.

Zurück geht es über die Menai Bridge nach Bangor. Die Durchfahrten auf der Brücke sind mit den Jahren nicht breiter geworden.
Ich will noch einkaufen und fahre zu Morrisons. Als ich auf den Parkplatz fahre, kommt mir der sehr bekannt vor - da war mal was mit einer vom Geldautomaten geschluckten Bankkarte...

Auf dem restlichen Rückweg finde ich dann noch mehr Gegenverkehr auf einer Single Track Road. Und ich passiere die erste echte Furt auf meiner Tour - hier fließt der Bach Afon Cegin über die Straße Lon Cefn Ty. Walisische Namen sind einfach herrlich.