Dinorwig Slate Mine
Heute will ich mir den Dinorwig Schiefersteinbruch anschauen. Los geht es auf der A5 bis bis Capel Curig, von da aus über Pen-y-Pas nach Llanberis.
Die Landschaft ist der Hammer. Wenn sich die Zeit dafür findet, muss ich die Runde nochmal in entgegengesetzter Richtung fahren.

Von Pen-y-Pas starten die Wanderwege Miners Track und Pyg Trail auf den Yr Wyddfa (Snowdon), den höchsten Berg in Wales. Den Parkplatz kann man aber nur nach vorheriger Onlinebuchung nutzen. Natürlich gibt es am Parkplatz kein Netz, sodass Kurzentschlossene für die Buchung des Parkplatzes erstmal nach Llanberis fahren müssen. Bis 8 Stunden sollen 20 Pfund (24€) kosten, darüber verlangt man 40 Pfund (48€). Ganz schön teurer Spaß.

In Llanberis schaue ich mir erstmal das walisische Schiefermuseum an. Hier ist die Werkstatt des Dinorwig Steinbruchs zu besichtigen mit Schmiede, Gießerei, Maschinenwerkstatt und dem mit 15,37 Metern Durchmesser größten Wasserrad auf dem britischen Festland.

Nach dem Museum mache ich eine Rundfahrt mit der Llanberis Lake Railway am Ufer des Llyn Padarn entlang.

Danach geht es knapp 200 Höhenmeter weiter oben ein Stück in das Gebiet des Steinbruchs hinein. Die Ausmaße sind einfach gigantisch.

Begonnen hat der Schieferabbau 1787, ab 1824 setzte ein regelrechter Boom ein.
Hier produzierten bis zu 3000 Arbeiter bis zu 500.000 Tonnen Schiefer pro Jahr, wobei für jede Tonne verkaufbaren Schiefer 10 Tonnen Material bewegt werden mussten Es gab zwei Eisenbahnstrecken für den Abtransport der fertigen Schieferprodukte und viele Lorenbahnen und Schrägaufzüge innerhalb des Steinbruchs. Der Steinbruch erstreckte sich über eine Fläche von 2,8 km² und rund 500 Höhenmeter.
Es war der zweitgrößte Schiefersteinbruch der Welt, nur der ein paar Kilometer entfernte Penrhyn Steinbruch bei Bethesda war noch größer.

Der Abbau endete 1969 weil die Nachfrage nach Schiefer gesunken war und die über 170 Jahre angehäuften Abraumhalden ins Rutschen gerieten und den weiteren Abbau zu gefährlich machten.

Tief im Berg steckt ein großes Pumpspeicherkraftwerk, dass bis vor wenigen Jahren noch besichtigt werden konnte. Mit den Corona Lockdowns wurde das Besucherzentrum geschlossen und danach nicht wieder eröffnet. 2023 wurde es dann abgerissen.
Schade, die Tour in den Berg hätte ich gerne nochmal gemacht.