Great Orme
Ziel des Tages ist Llandudno, eine Stadt ein Stück östlich von mir. Auf einer Landzunge vor Llandudno liegt der 207m hohe Great Orme.
Auf den Great Orme kommt man per Seilbahn, Standseilbahn oder Straße.

Zuerst schaue ich mir das Kupferbergwerk an. Hier begann der Kupferabbau vor rund 4000 Jahren.
Das Bergwerk war so produktiv, dass es bis 1600 v.Chr. in Großbritannien kein anderes Kupferbergwerk mehr gab. Um 1400 v.Chr. waren die erreichbaren Kupfervorkommen dann erschöpft.

Ab dem 17. Jahrhundert ermöglichte die aufkommende Pumptechnik, tiefere Kupfervorkommen zu erreichen und es gab bis ca. 1880 immer wieder neuen Betrieb im Bergwerk.
Der Neuzeitliche Abbau ging bis in 215m Tiefe, 70m unter der Meeresoberfläche. Der Vivian's Schacht, mit 215m tiefster Förderschacht, ging mitten durch den verschütteten Bronzezeitlichen Abbau.

Der Teil des Bergwerks von vor über 3400 Jahren ist noch nicht vollständig erforscht und von Abraum befreit. Bekannt sind Gänge mit insgesamt 8km Länge bis in eine Tiefe von 46 Metern. Man schätzt, dass weitere 8km noch unerforscht sind.
Der heute für Besucher zugängliche Teil geht bis 18 unter die Oberfläche.

Die Gänge lassen sich wohl mit "Geburtskanal" ganz gut beschreiben. Stellenweise muss ich mich ganz ordentlich durch die Engstellen durchdrücken.

Wieder an der Oberfläche ist die Luft zum schneiden. Die feuchten 15 Grad fühlen sich an, als wäre ich im Tropenhaus.

Danach ist mein Plan, vom Gipfel aus mit der Standseilbahn in die Stadt runter zu fahren und mir den Pier von Llandudno anzuschauen.

Ich kaufe mir ein Tagesticket für den Gipfelparkplatz und schaue mir den Betrieb an der Standseilbahn an. 5 Minuten nachdem ein Wagen in der Gipfelstation angekommen ist, ist der Wagen brechend voll. Bis zur Abfahrt nach unten dauert es dann aber nochmal 15 Minuten.
Weil ich wie immer keine Lust auf unnützes Gedränge habe, schaue ich mir das Spiel noch einmal an und fahre dann ins Tal in der Hoffnung, noch einen Parkplatz am Pier zu finden.

Die Einbahnstraße rund um den Great Orme ist ganz hübsch.
Einen Parkplatz am Pier finde ich nicht, aber das kann ich auch verschmerzen.

Vor dem Heimweg nutze ich noch die Gelegenheit und besuche die örtliche Waschanlage. Für die nächste Woche hätte ich gerne ein halbwegs sauberes Auto.

Auf dem Heimweg sehe ich am Straßenrand ein Silo mit der Aufschrift "Aber Falls". Name und Logo kommen mir bekannt vor.
Zuhause schaue ich nach und stelle fest: Da wird Whisky und Gin gebrannt. Ein kurzer Blick in den Webshop zeigt, dass die Preise extrem erschwinglich sind - und schon habe ich ein neues Ziel für die nächsten Tage.