Lough Corrib
Für heute habe ich eine Bootstour auf Lough Corrib geplant.
Der See ist mit rund 200 km² der größte See in der Republik Irland und der zweitgrößte auf der Irischen Insel. Man sagt, der See hätte eine Insel für jeden Tag des Jahres.

Meine Tour beginnt mit einer Fahrt über das Gelände von Ashford Castle. Nach Einlasskontrolle am Torhaus führt die Straße über den Hoteleigenen Golfplatz und ich bekomme einen ersten Blick auf das Schloss.
Die Anfänge von Ashford Castle gehen in das Jahr 1228 zurück. Von 1852 bis 1939 gehörte das Schloss der Familie Guinness - die mit dem Bier. Die Familie Guinness nutzte für die Wege zwischen ihrer Brauerei in Dublin und Ashford Castle ihr eigenes Wasserflugzeug.
Ab 1939 wurde das Schloss nach einem Eigentümerwechsel zum Luxushotel.

Vom Parkplatz geht es vorbei am Teehaus zum Bootsanleger.
Strom scheint nach dem nächtlichen Unwetter noch Mangelware zu sein. Jedenfalls klagt die Bootsmannschaft darüber, dass man den Arbeitstag ohne Tee beginnen musste.

Vom Wasser aus gibt es nochmal einen schönen Blick auf Ashford Castle und wenig später werden die Berge von Connemara sichtbar. Die Aussicht sagt mir, dass ich noch einen Ausflug in die Berge machen muss.

Die Bootstour geht auf die Insel Inchagoill, auf deutsch sinngemäß die "Insel des frommen Ausländers".

Auf der kleinen Insel gab es zwei Kirchen.
Die ältere der beiden Kirchen, Templepatrick, stammt aus dem 6. bis 7. Jahrhundert und war Saint Patrick, dem Nationalheiligen von Irland, gewidmet. Das älteste Grab auf dem kleinen Friedhof von Templepatrick ist fast 900 Jahre alt.
Die jüngere Kirche, Templenaneeve, die Kirche der Heiligen, stammt aus dem 12. Jahrhundert und hat einen reich verzierten Torbogen. Im Mauerwerk ist ein Stein mit einem Keltenkreuz eingearbeitet.

Mit der unscheinbaren kleinen Steinsäule Lugnad's Stein gibt es auf der Insel die älteste Inschrift mit lateinischem Alphabet in Irland. Alle früheren Schriften wurden in Ogham geschrieben, einer Schrift, die aus geraden oder schrägen Balken entlang einer Kante oder Mittellinie besteht.

Die Insel war bis Anfang der 1940er Jahre bewohnt. Angeblich ruderte der letzte Einwohner der Insel einmal wöchentlich zu einem Pubbesuch nach Cong.