Von Kells nach Lissyclearig
Es geht entlang dem Wild Atlantic Way weiter Richtung Süden. Damit bin ich gleichzeitig auch auf dem Ring of Kerry unterwegs, so nennt sich die Küstenstraße auf der Halbinsel Kerry.

Erstes Ziel ist Portmagee, von hier aus wäre bei weniger Seegang gestern mit einem der kleinen Boote meine Tour zu den Skellig Islands losgegangen.
Gegenüber von Portmagee gibt es auf der Insel Valentia ein Infozentrum zu den Skellig Islands. Für meinen Geschmack nur mäßig interessant, der Film würde schöne Bilder zeigen, wenn er nicht mit einer Kartoffel gefilmt worden wäre.

Die größte der Skellig Inseln, Skellig Michael, ist rund 0,2km² groß und 218 Meter hoch. Weit oben auf der Insel wurde zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert ein kleines Kloster gegründet dessen Bauten eine bienenstockartige runde Domform haben. Das Kloster war mit Treppen mit den drei möglichen Landungsplätzen der Insel verbunden. Insgesamt gibt es auf der Insel etwa 2300 Treppenstufen.
Das Kloster wurde von bis zu 13 Mönchen bewohnt und um das Jahr 1300 verlassen.

Die Insel mit ihren Bauten wirkt so unwirklich, dass sie zur Filmkulisse wurde. In den letzten Star Wars Filmen ist die Insel die Heimat von Luke Skywalker.

Ein Stück hinter Portmagee verlasse ich Wild Atlantic Way und Ring of Kerry und nehme eine kleine Nebenstraße, die der Küste noch näher folgt. Ich bin jetzt auf dem Skellig Ring unterwegs. Hier komme ich an den Cliffs of Kerry vorbei. Es sind die höchsten Klippen von Kerry.
Der Wind bläst ziemlich kräftig und die Wolken hängen tief, aber die Aussicht ist der Hammer. Im Dunst sieht man sogar die Skellig Inseln, damit hatte ich nicht gerechnet.
Irgendwann fällt mir auf, dass ich hier der einzige mit kurzen Ärmeln und ohne Jacke bin. So schlecht ist das Wetter doch eigentlich gar nicht? Eine Jacke wäre nur störende zusätzliche Segelfläche.

Weiter auf dem Skellig Ring geht es auf rund 250 Metern Höhe über den Coomanaspig Pass.
Die neue Aussicht ist wieder der Hammer.
Eigentlich könnte man alle paar Meter anhalten und die immer wieder atemberaubenden Aussichten genießen.

Ich bin erstaunt, dass ich trotz dem nicht ganz optimalen Wetter nach vier Monaten unterwegs noch von der Landschaft so begeistert sein kann.

Zurück auf dem Ring of Kerry dauert es dann nicht lang bis ich auf einen der unvermeidlichen Touristenbusse auflaufe. Die engen Nebenstraßen fahren sich irgendwie entspannter.

Die Landschaft bleibt die ganze Strecke einfach herrlich.
Ich habe in dieser Ecke von Irland eindeutig zu wenig Zeit eingeplant.

Meine nächste Unterkunft ist zwar nur ein Bed &Breakfast, aber zur Begrüßung gibt es erstmal eine Kanne Tee - da kann ich nicht nein sagen.