Wicklow Gaol
Heute besichtige ich das alte Gefängnis in Wicklow.
Der Bau des Gefängnisses begann 1702, es folgten mehrere Erweiterungen bis zur ersten Schließung im Jahr 1900.
1918 wurde das Gefängnis wieder eröffnet um Protestantische Gefangene des beginnenden Irischen Unabhängigkeitskriegs (1919 - 1921) und später des Irischen Bürgerkriegs (1922 - 1924) aufzunehmen. 1924 wurde das Gefängnis endgültig geschlossen.
1954 erfolgte der Abriss, erhalten ist heute nur noch der jüngste Zellenblock aus dem Jahr

Die Tour durch das Gefängnis beginnt gegen Aufpreis mit einem "Virtuellen Erlebnis". Man bekommt eine VR-Brille aufgesetzt und kann sich danach durch einen VR-Film bewegen. Der Blickwinkel ändert sich passend zu jeder Bewegung die man macht. Man bewegt sich also durch die virtuelle Welt des Gefängnisses vor über hundert Jahren und sieht das Leben hinter Gittern, Folter und eine Hinrichtung in 3D.
Tolle Technik, wobei der virtuelle Flug über den Galgen tatsächlich ein "interessantes" Gefühl ist.

Danach geht es dann in das echte Gefängnis. Es werden eine Menge einzelne Personen erwähnt, man erfährt aber auch viel über die Irische Geschichte.

Erster aufgezeichneter Insasse war im Jahr 1716 Owen McFee, ein 72 jähriger katholischer Priester, der für das halten einer Messe zur Deportation nach Amerika verurteilt wurde.
Später saßen hier die Anführer der Irischen Rebellion von 1798.

Das Gefängnisinnere war lange ein praktisch rechtsfreier Raum in dem die Insassen nicht weiter beaufsichtigt wurden.
Für die Verpflegung war der Gefängnisleiter zuständig, der von seinem Jahresgehalt von 25 Pfund auch die Insassen verpflegen sollte.
Die Lebensverhältnisse im Gefängnis hingen also stark davon ab, wie viel Geld man hatte um sich Schutz und Vorteile zu kaufen.


Auf dem Heimweg will ich dann noch eben tanken.
Alle Zapfsäulen sind belegt, also stelle ich mich einfach an einer Säule an. Die Leute aus dem Auto vor mir wollen aber scheinbar einen Milchkaffe trinken und man muss erst noch eine Kuh fangen und melken.
Derweil geht es an der Zapfsäule neben mir schneller voran, es fährt ein altes Mütterchen mit einem Kleinwagen vor. Beim langsamen aus dem Auto steigen denke ich mir schon dass das nichts geben wird, weil der Tankdeckel des Kleinwagens nicht auf Seite der Zapfsäule ist und sich die Fahrerin mit ihrem Krückstock scheinbar kaum in der Senkrechten halten kann. Ihr fällt dann auch auf, dass Seite ihres Tankdeckels keine Zapfsäule steht.
Zwischenzeitlich scheint man eine Kuh gefunden und gemolken zu haben und ich kann die Luft aus meinem Tank lassen.
Als ich fertig getankt habe und zur Kasse will, hat sich die Kleinwagenfahrerin auf den Weg zu einer anderen Zapfsäule gemacht, weiß jetzt aber nicht mehr wo sie ist und wie viel Platz in welcher Richtung um sie herum ist. Sie bittet mich, sie zur nächsten Zapfsäule zu lotsen.
Ein bisschen Seitwärts mit einigermaßen viel Platz vorne und hinten kann ja eigentlich nicht so schwer sein... Es dauert dann aber doch gefühlte zwanzig Züge und viel unkontrolliertes Gasgeben bis ich zur Kasse kann und den wohl längsten Tankstop meiner Autofahrerzeit beenden kann.

Unterwegs kommen mir fast die Tränen vor Lachen. Hoffentlich werde ich mal nicht so hilflos...