Auf See
Heute ist ein ruhiger Tag.
Frühmorgens ging es zwischen Lands End, dem Südwestende von England, und den Scilly-Inseln hindurch.
Den vermutlich möglichen Blick auf den Leuchtturm Wolf Rock verpasse ich leider.

Irgendwo auf dem Ärmelkanal gibt es Frühstück, der Barbereich wirkt noch ausgestorben.
Scheinbar hat auch nur ein kleiner Teil der wohl knapp 1000 Leute an Bord den recht happigen Aufschlag für die Premium Lounge mit freien Snacks und Wein bezahlt. Mir ist das ganz recht so.

Gegen Mittag wäre im Westen bei besserer Sicht vielleicht die französische Insel Ouessant sichtbar, das letzte Stück Land bis zur Ankunft in Bilbao. Aber es ist recht neblig, ab und zu zieht auch mal ein Regenschauer vorbei.

Der Wein, den es ab Mittag gibt, dreht recht ordentlich.

Im Golf von Biskaya reißen die Wolken auf, so viel Sonne habe ich gefühlt seit Wochen nicht mehr gesehen. Schiffe sehe ich trotz bester Sicht nur ein einziges.

Die "Snacks" zum Abendessen bestehen unter anderem aus Paella und butterweichen, tennisballgroßen Brocken Rindfleisch mit Sauce.
Danach gibt es noch eine Auswahl Käse - endlich mal kein Cheddar.

Über Nacht bewegt sich das Schiff dann auch manchmal ein bisschen. Für das letzte Stück der Tour waren auch die größten Wellenhöhen angekündigt.


Auch wenn die Abgaswolken anderes vermuten lassen: Das Schiff ist kein Dampfschiff.
Um legal billiges schwefelhaltiges Schweröl verbrennen zu können, hat das Schiff zwei Abgaswäscher. Im Abgasstrom werden Wasser und Natronlauge verdüst, um die Schwefelanteile zu binden. Nebeneffekt ist die Dampfschiffoptik und ein leichter Regen darunter.