Spanien, von Bilbao nach San Roque de Riomiera
Nach 1100km und 31 Stunden auf See kommt die Fähre im spanischen Bilbao an. Damit bin ich auch zurück in der Mitteleuropäischen Zeitzone und muss mich wieder an den Rechtsverkehr gewöhnen.

Bilbao begrüßt mich mit Regen.
Bis ich vom Schiff und nach der Ausweiskontrolle aus dem Hafen bin, dauert es eine knappe Stunde.

Die Gewöhnung zurück an den Rechtsverkehr läuft irgendwie schleppend, beim Abbiegen versuche ich immer wieder auf der linken Spur auszukommen, merke es aber immer früh genug um nicht wirklich falsch zu fahren. Die Drehrichtung der Kreisverkehre ist auch ungewohnt.
Das Navi mag die neue Umgebung wohl auch nicht und ist der Meinung, dass die schnellste Route über Eselskarrenwege führt.

Mein erstes Ziel ist ein alter Tagebau. Die Realität ist aber weniger beeindruckend als die Bilder, die ich gesehen habe.

Danach habe ich mir ein Ziel vorgenommen, von dem ich nicht weiß, was es ist. Meine Vermutung ging in Richtung Ölmühle.
Tatsächlich sind es eine Getreidemühle und eine Eisenschmelze. Vor Einführung der Hochöfen wurde hier Eisenerz mit Holzkohle erhitzt, das flüssige Eisen sammelte sich am Grund der Schmelzgrube und wurde dann mit Schmiedehämmern weiter bearbeitet. Um das Feuer anzufachen verwendete man eine Art Kolbenpumpe mit Zylindern aus Stein. Eine Technik, die ich noch nie zuvor gesehen habe.
Einen wirklichen Rauchabzug gab es nicht, nur ein paar Öffnungen in den Mauern unterm Dach.
Selbst nach der kurzen Vorführung des Anblasens des Feuers liegt schon eine Menge Rauch und Asche in der Luft.

Weiter geht es über Ramales de la Victoria und die Passhöhen Portillo de la Sia (1246m) und Portillo de Lunada (1350m). Die Landschaft ist der Wahnsinn.

Ich bin ein bisschen zu früh bei meiner Unterkunft und muss etwas warten, bis ich abgeholt und zu meiner Hütte geführt werde. Die pralle Sonne bei gut 20 Grad fühlt sich schon zu warm an.

Die Zufahrt zur Hütte ist etwas abenteuerlich. 800 Meter teils steiler Feldweg, an einer Stelle liegt eine enge Kurve direkt hinter einer steilen Kuppe. Wegen der Kuppe sieht man nach vorne nur grün, um die Kurve zu sehen muss man den Kopf aus dem Fenster halten.

Das Häuschen selber ist ganz hübsch, ich brauche aber eine Weile länger als üblich um anzukommen und abzuschalten.
Am Abend lasse ich mir den wirklich leckeren Begrüßungsrotwein schmecken.