Cité de l'Huître
Bis Mittag regnet es reichlich, es gibt Wetterwarnungen wegen Regen und Wind. Mein Ziel ist die "Stadt der Auster", Cité de l'Huître, bei Marennes. Das kleine Museum zeigt ein bisschen die Geschichte der Gegend und wie hier Austern gezüchtet werden.

Die Römer legten hier Salzfelder an, nach der Römerzeit verfielen die Salzfelder zunächst.
Von 12. bis zum 17. Jahrhundert war die Gegend dann einer der größten Salzproduzenten Frankreichs.
Im 18 Jahrhundert lagen die Salzfelder brach bis sie eine neue Nutzung bei der Austernzucht fanden.
Heute ist die Gegend Marennes-Oléron ist die größte Austernzuchtgegend Frankreichs.

Bei den üblichen Austernfarmen stecken je nach Alter 80 bis 120 Austern in Säcken, die auf Gestellen im Tidenbereich liegen und täglich gewendet werden.
Zur Veredelung kommt ein Teil der Austern danach in "Freilandhaltung" für einige Monate in die alten Salzfelder, um bei weniger salzhaltigem Wasser mit viel Plankton an Aroma zu gewinnen. Dabei hält man ungefähr 5 Austern pro Quadratmeter Salzfeld.

Im Museum sieht man auch die Entwicklung von einer 0,3mm kleinen Larve bis zur fertigen Auster und wie diese früher gezüchtet wurden.
Außerdem gibt es einen Überblick, wozu man die alten Salzfelder sonst noch nutzt. Es werden Shrimps, Gambas und Fische gezüchtet, außerdem baut man Queller an und gewinnt auch noch immer etwas Meersalz.
Die Hütten des Museums stehen in einem Salzfeld, in dem Doraden gehalten werden.

Es gibt auch etwas zum probieren. Auster überbacken mit saurer Sahne, Zwiebel und etwas Käse. Durchaus lecker.

Für den Abend habe ich verschiedene Sorten Bratwurst, unter anderem mit Ente. Als ich Marennes-Oléron Meersalz zum Verkauf sehe, kann ich nicht anders als einen Beutel davon mitzunehmen. Fehlen nur noch ein Holzkohlegrill und ein Jean-Claude, der sich um die Würstchenverbrennung kümmert.

Ich mache dann noch eine Runde um die Salzfelder und tanke für erträgliche 1,549 Euro.

Das Navi nutze ich in Frankreich oft nur um eine Kartenansicht zu haben aber ohne eine Route einzugeben. Abgesehen vom vereinbahnstraßten Mimizan Plage ist Frankreich im Vergleich zu Spanien deutlich mehr auf meiner Wellenlänge.
Außerdem sind die Franzosen im Vergleich zu den Spanieren deutlich besser auf Englisch ansprechbar.