Markt Le Conquet
Am Morgen sehe ich, dass sich bei Tiefststand der Ebbe unter meinem Appartement ein bisschen Sandstrand zeigt.

Heute ist Markttag in Le Conquet. Ich will mal wieder sehen, was die Wochenmärkte in der Bretagne zu bieten haben. Das Wetter passt sich auch an, kaum steige ich in Le Conquet aus dem Auto aus, fängt es an zu regnen.
Auf dem Markt kann ich nicht anders als Käse zu kaufen. Ein ganzer kleiner Neufchâtel und ein halber, in Walnußlikör eingelegter, bretonischer Käse kommen mit. Die recht kleinen weiße Weintrauben sehen auch verlockend aus und kommen mit.
Danach kaufe ich noch Austern, ein Haufen Teppichmuscheln (Palourdes) und einen Beutel Strandschnecken (Bigorneaux). Kein ganz billiger Einkauf, alleine das Meeresgetier kostet mal eben gute 20 Euro.

Die Strandschnecken sind im Korb am Marktstand recht aktiv und versuchen abzuhauen. Jakobsmuscheln sind auch interessant anzusehen, weil sie sich im Korb gegenseitig anstupsen. Im Vergleich zu anderen Muscheln können Jakobsmuscheln frei im Meer schwimmen und sind daher in der Lage, sich recht schnell zu bewegen.
Ich frage einen der Händler, ob das Wetter und die Regenmenge hier normal sind. Er meint, dass es normalerweise weniger regnet, aber das ganze Jahr schon so feucht war.

Kaum bin ich zurück am Auto hört der Regen wieder auf.

Das obligatorische Baguette stammt dann aus dem Supermarkt, denn das bekomme ich trocken nach Hause.

Zuhause gibt es dann erstmal die Austern mit ein paar Tropfen Zitronensaft. Weit besser als die Austern, die ich mal in Deutschland probiert habe.

Am Abend gibt es dann die Teppichmuscheln und Strandschnecken. Dazu baue ich mir einen Sud aus Cidre, Meersalz, einer roten Zwiebel, Knoblauch, Kräutern der Provence und einem Hauch Pfeffer.
Als es ans Kochen geht ist ein Teil meiner zuvor abgespülten Strandschnecken schon auf der Flucht.
Die Strandschnecken sind viel besser als meine bisherigen Erfahrungen mit Wellhornschnecken und die Muscheln mit Zwiebeln sind superlecker. Der Sud hat genau die richtige Würze um mit einem Stück Baguette aufgestippt zu werden.

Später am Abend macht dann die französische Marine noch etwas Lärm in der Bucht.