Von Gueures nach Hem-Monacu
Heute steht der nächste Standortwechsel an. Es geht an den Oberlauf der Somme und der Abschnitt "Kriegsgeschichte" meiner Tour beginnt.
.
Das Wetter ist ungemütlich grau und ich mache erstmal Strecke. Weil die Fahrstrecke nicht sonderlich weit ist, spare ich mir die Autobahnmaut und fahre per Landstraße. Nur Amiens will ich per Autobahn umfahren.
Weil ich die Autobahnauffahrt verschlafe, folge ich dann aber doch dem Navi durch das erstaunlich ruhige Stadtzentrum von Amiens.

Bei Albert mache ich meinen Tageseinkauf. In der Kleinstadt scheint es wirklich alles zu geben.

Etwas außerhalb von Albert besichtige ich bei Boisselle den Lochnagar-Krater, ein Ziel vor allem für englischsprachige Reisende.

Die Gegend hier war im ersten Weltkrieg schwer umkämpft. Hier fand von Juli bis November 1916 die Schlacht an der Somme statt, eine der größten Schlachten des ersten Weltkriegs mit über einer Million Toten und Verwundeten. Hier fand auch der erste Einsatz von Panzern statt.

Englische Mineure hatten 19 deutsche Stellungen untergraben und die Tunnel mit Sprengstoff gefüllt. Hier bei Boisselle war die Mine mit 26,8 Tonnen Ammonal gefüllt.
Die Explosion der Mine schleuderte Erde und Trümmer 1,2 km hoch, der Knall war angeblich bis ins 250 km entfernte London zu hören.
Der Krater war der größte Explosionskrater des ersten Weltkriegs und ist heute noch immer 21 Meter tief und hat einen Durchmesser von 91 Metern.

Der Bohlenweg um den Krater hat schon bessere Zeiten gesehen, jede Bohle des Wegs ist einem gefallenen Soldaten gewidmet.

Auf den letzten paar Kilometern zu meiner Unterkunft komme ich noch an mehreren Soldatenfriedhöfen vorbei, die Friedhöfe liegen teilweise in Sichtweite zueinander.

Später zeigt sich dann noch die Sonne und beleuchtet Somme und Somme-Kanal. Eine idyllische Landschaft.