V2-Bunker La Coupole
Am Morgen grüßt mich auf dem Weg zur Dusche erstmal ein Fasan auf der Fensterbank.

Heute geht es zum V2-Bunker La Coupole (Die Kuppel) bei Helfaut.

Von hier aus wollte man täglich 50 V2-Raketen auf London abschießen. Dazu baute man in einem Kalksteinsteinbruch eine riesige Bunkeranlage, deren Herzstück eine Kuppel aus Stahlbeton mit 70 Metern Durchmesser war. Darunter befand sich ein 21 Meter hoher Raum mit 40 Metern Durchmesser, in dem die 14 Meter langen V2-Raketen aufgerichtet, betankt und für den Start vorbereitet werden sollten.
Zusätzlich plante man 7 Kilometer an Lagerstollen, in denen die in Mittelbau-Dora bei Nordhausen gebauten V2-Raketen gelagert werden sollten.

Die Alliierten wussten schon recht früh von der Anlage, versuchten aber lange Zeit nicht, sie anzugreifen. Erst als der Bunker fertig gebaut war, warf man über 3000 Tonnen an Bomben auf den Bunker und seine Umgebung ab, was aber kaum zu Schäden führte.

Die von außen sichtbaren Schäden passierten erst nach dem Krieg, weil Churchill Sorgen hatte, dass die Soviets weiter Richtung Westen vordringen könnten und die Anlage wieder zu einer Bedrohung für England werden könnte.

Im Inneren der Kuppel sind unter anderem V1 und V2 ausgestellt, außerdem gibt es zwei Kinosäle und ein Modell der V3-Anlage (Englandkanone) bei Mimoyecques.

Die V2 war die erste Rakete mit Flüssigbrennstoff und erreichte Flughöhen von 90 km. Die gesamte Mannschaft, die bei Konstruktion und Entwicklung beteiligt war, war nach dem Krieg weltweit begehrt.
Sowohl das Amerikanische wie auch das russische Raumfahrtprogramm begannen mit Triebwerken, die Weiterentwicklungen von dem waren, was die angeworbenen ehemaligen Konstrukteure der V2 mitbrachten. Daher gibt es auch einen ganzen Ausstellungsbereich zur Raumfahrt.
Aber auch die Seite der Herstellung der deutschen Waffen mit Zwangsarbeitern aus Konzentrationslagern hat einen Ausstellungsteil, teilweise mit Bildern, die deutsche Medien eher nicht zeigen würden.