Dunkerque
Heute will ich mal wieder offenes Wasser sehen. Erst am Abend wird mir bewusst, dass dies auf meiner Tour das letzte Mal sein wird, dass ich die Küste gesehen habe.

Mein erstes Ziel liegt bei Gravelines, wo ein 57 Meter langes Segelschiff nach Vorbildern aus dem 17. Jahrhundert gebaut wird. Leider habe ich mich bei den Öffnungszeiten an Google orientiert und nicht auf der Webseite nachgeschaut. So komme ich gerade pünktlich zum Anfang der Mittagspause an.
Aber viel mehr als das, was ich über den Zaun sehen kann, würde eine Besichtigung wohl eh nicht bringen. Der Kiel zu dem Schiff wurde übrigens vor 22 Jahren gelegt.
Wahrscheinlich erreicht man in ein paar Jahren einen Punkt, ab dem das alte Holz schneller verrottet als das neues Holz hinzugefügt wird.

Weiter geht es nach Dünkirchen, auf die Landzunge vor dem Industriehafen.
Außerhalb des Hafengeländes sehe ich einen Teil der Leute, die aus Afrika kommend darauf warten, über den Ärmelkanal nach England zu kommen. Ziemlich vermüllte und trostlose Gegend.

Das auffälligste im Hafengelände ist das Stahlwerk. Brauner Qualm, Flammen aus dem Schornstein, Wolken von Funken beim abkippen der Schlacke, das alles wirkt doch sehr rustikal.

Am Leuchtturm Feu de Saint-Pol sind ein paar Angler dabei, Fische in Sardellengröße zu fangen, in der Hafeneinfahrt sind ein paar Tümmler oder Schweinswale unterwegs.

Am Nachmittag kümmere ich mich dann darum, meine Ankunft in Deutschland vorzubereiten: Ich brauche wieder eine deutsche Krankenversicherung und einen Internetzugang.